Archiv für den Monat: September 2015

Lauren Powell Jobs – 50 Millionen für die Entwicklung zeitgemässer Schulen

Die Morphologie der heutigen Schulen ist stark durch die Zeit der Industrialisierung geprägt. Der Taylorismus, der die Produktion am Fliessband in fortschrittlicher Weise beinflusst hat, hat sich auch in den heutigen didaktischen Modellen und der Organisation der Schule niedergeschlagen. Die Auftteilung des Stoffs, die Serialisierung der Inhalte, die Sortierung nach einfachen und komplexen Themen stehen im Mittelpunkt der Didaktik.  Die Prozesssteuerung liegt bei der Lehrperson. Alles geschieht im Hinblick darauf, wie der Unterrichtsstoff in einem Lektionenraster über eine gewisse Anzahl Stunden vermittelt werden kann.

Die Morphologie einer künftigen Schule, die auf dem Lehren, Lernen und Arbeiten in digitalen Räumen basiert, muss zuerst noch erfunden werden. Die Bedeutung von „information at your fingertips“, „always on“, Datenmeer, etc. haben sich noch nicht richtig in unserem Schuldesign und der Schulverwaltung niedergeschlagen.

Bezeichnenderweise sind Personen, die nicht in der Bildungsindustrie tätig sind, sensibler im Hinblick auf diese gesellschaftlichen Verschiebungen. Damit sind die Bildungsanbieter allerdings nicht alleine. So weit es sich momentan abzeichnet, werden die revolutionären, selbstfahrenden Autos eher durch die IT-Konzerne definiert und weniger durch die alte etablierte Autoindustrie.

Mit Ihrer pointierten Aussage, dass Studentinnen und Studenten während ihrer Ausbildung nicht das lernen, was sie später brauchen, hat Lauren Powell Jobs ein klares Statement abgeben.

Eingeladen sind alle Vorschläge einzureichen, wie eine neue Schule aussehen könnte:

Weitere Infos und Unterlagen: http://xqsuperschool.org/challenge

Wearables in der Bildung

Nach dem die Smartphone-Welle bereits grosse Teile der Bevölkerung überrollt hat, ist bereits die nächste Technologie-Welle im Anmarsch. Mit Uhren, Brillen, Armbändern und Kopfbändern kommen weitere Technologie Gadgets, die die Schnittstelle der digitalen Welt noch etwas näher zu unseren menschlichen Sensoren wie Augen, Ohren und Gehirn bringen.  Die Distanz, die durch die Mediatisierung der Umwelt entsteht, wird so wieder etwas verkürzt.  Auf jeden Fall wird es eine Herausforderung für die Trägerinnen und Träger dieser Gadgets auf alle Signale die via Uhr, Brille, Armband, T-Shirt oder Kopfband kommen, adäquat zu reagieren. Nebenbei laufen ja noch die Signale aus der nahen Umwelt wie  Umgebungsgeräusche und visuellen Reize im Blickfeld der handelnden Person. Mütter, die gewohnt sind mehrere Dinge parall durchzuführen sind sicher im Vorteil.

Was es für die Bildung bedeutet, lässt sich noch nicht genau sagen. Sicher ist, dass mit diesen Hilfsmitteln die Vernetzung nochmals um Potenzen zunimmt. Via Brille schaut das Netz mit auf das Prüfungsblatt. Das Resultat wird auf dem Armband, der UHR oder dem LED-T-Shirt ausgegeben. Ein kranker Schüler, nimmt via Brille einer Mitschülerin passiv am Unterricht teil.  Ein Coach unterstützt einen Lernenden im Unterricht. Via Brille liest er die gestellten Aufgaben mit. Mittels Kopfband gibt er Rückmeldungen, stellt Fragen und versucht herauszufinden wo Klippen sind. Wie die Priorisierung der Kanäle aussieht ist noch offen. Ob die Lehrperson immer sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit hat, ist nicht gegeben. Ein Bild auf dem Display der Brille hat vermutlich mehr Gewicht, als eine Person, die am anderen Ende des Klassenszimmers steht.

Die grösste Herausforderung liegt vermutlich in der Lehr- und Lernkultur. Über Jahrhunderte war das Klassenzimmer eine private abgeschlossene Domäne der Lehrperson und der Lernenden. Mit den Wearables wird dieses Setting aufgebrochen. Die Privatheit von einem geschlossenen Raum gibt es zunehmend weniger.

Uhren

Armbänder

Brillen

  • Google Glass: https://www.google.com/glass/start/
  • Sony SmartEyeGlass
  • Microsoft HoloLens
  • Jins Meme
  • LaForge Optical Icis
  • Übersicht

T-Shirts

Kopfband

Die meisten Gadgets bewegen sich Preissegementen, die für eine breite Bevölkerungsschicht als Weihnachtsgeschenke in Frage kommen. Es ist daher sinnvoll, dass Lehrpersonen im Neujahr nach blinkenden LEDS an Uhren, Brillen, Armbändern, Haarreifen etc. ausschau halten.