Archiv für den Monat: November 2013

Freiwillig Namensschilder tragen in der Öffentlichkeit!?

netzscan

Kürzlich war ich mit dem ICE von Zürich nach Basel unterwegs. Neben dem Personentransport ist die Bahn darauf bedacht die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, dass im Zug WLAN angeboten wird.
Da ich im Bildungsbereich tätig bin, fühle ich den Netzen aus beruflichem Interesse jeweils etwas auf den Zahn. Viele angehende Teenager und Jugendliche verfügen bereits über Smartphones. Mit limitiertem Sackgeld und kleinem Budget reicht es in vielen Fällen nicht für ein Abo mit unlimitierten Datenvolumen via Mobilfunk-Netz. Daher ist die Variante Registration im WLAN des Transportbetreibers via SMS sehr beliebt.
Dieser Aspekt interessierte mich im ICE aber nicht. Mein Augemerk galt der Frage, ob man via WLAN die Möglichkeit hat  „Leute“ kennen zu lernen. Tatsächlich, im ICE ist im WLAN keine ClientIsolation aktiviert. Das heisst, man sieht im Netz die anderen Geräte, die am WLAN sind. 25 Clients hat der SCAN mit dem App zutage gebracht.
Darunter fanden sich Geräte wie Franz Urbanioks Mac Book, iPhone von Herbert Kaufmann, Schlomo etc. Der Gedanke, dass wenn das Gerät Franz Urbaniok heisst, auch die Person, die es bedient Franz Urbaniok ist, liegt sehr nahe. Handelt es sich zudem um eine einzigartige Kombination von Vorname und Nachname sind rasch weitere Informationen über Google verfügbar. Glücklich wer Hans Schmid oder Margrit Meier heisst.
Was würde es nun aus der Datenschutzperspektive ändern, wenn ich ein Namensschild an meine Jacke hefte und so die „analogen“ auch eine Chance haben meinen (vermeintlichen) Namen zu sehen?
Oder muss ich bei meinem Smartphone die Bezeichnung eines Avatars verwenden, damit kein Rückschluss auf meine Person möglich ist? Bleibt via WLAN immer noch die MAC-Adresse, die öffentlich für alle zugänglich ist. Mit der ist mein Gerät weltweit eindeutig identifizierbar und kann für Profilbildung verwendet werden. Z.B. wo und wann ich mich bewege.
Momentan ist meine Befindlichkeit eher so, dass ich beim Smartphone das WLAN in der Regel ausschalten werde und auch auf das Tragen eines Namensschildes verzichte.